Fakten Wanzleben

Ausgewählte Kennzahlen

Stadtübergreifende Fakten zur Bevölkerungsentwicklung sowie zum Arbeits- und Wohnungsmarkt finden Sie unter "Idee und Konzept".

Bevölkerungsentwicklung

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Bevölkerungsentwicklung Wanzleben

Bereits zu Zeiten der DDR erlebte Wanzleben einen kontinuierlichen Bevölkerungsverlust. Die Menschen wanderten vom flachen Land in die größeren Städte oder Ballungszentren ab. Mit dem Mauerfall aber nahm die Zahl der Abwandernden deutlich zu. Zählte Wanzleben 1989 (auf dem Gebietsstand von 2008) noch 6.244 Einwohner, waren es 2009 nur noch 5.203. Auffällig ist die abnehmende Zahl der unter 18-Jährigen. Unter Berücksichtigung der wachsenden Überalterung prognostiziert das Statistische Landesamt für das Jahr 2020 4.959 Einwohner.

Gemeindegrenzen

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Durch die starke Suburbanisierung seit Beginn der 1990er-Jahre haben die Städte in erheblichem Maße Einwohner und Steuereinnahmen an die Gemeinden im Umland verloren. Um diese Verluste abzuschwächen wurden die Stadtflächen durch schrittweise Eingemeindungen zum Teil erheblich vergrößert.

Der farbig ausgefüllte Bereich stellt die Ausdehnung der Stadt im Jahr 1990 dar; die äußere Linie steht für die Grenze der Stadt 2010.

Wohnungsmarkt

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Im Jahr 2001 betrug die Leerstandsquote in Wanzleben gut 8 Prozent, wobei ein Großteil die in Plattenbauweise errichtete Wohnsiedlung betraf. Ebenfalls gravierend war der Wohnungsleerstand in unsanierten Altbauten – vornehmlich stadtbildprägende oder denkmalpflegerisch wertvolle Gebäude im historischen Siedlungskern.

Um Förderungen aus dem Programm „Stadtumbau Ost“ in Anspruch nehmen zu können, beschloss Wanzleben im Jahr 2001 ein Stadtentwicklungskonzept unter dem Leitsatz „qualitatives statt quantitatives Wachstum“. Vielfältige Wohnungsangebote von der Singlewohnung bis hin zum Generationenhaus, der Ausbau der kommunalen Angebote sowie die Zusammenarbeit der Stadt mit den Bürgern sollten Wanzleben zu einer „Familienfreundlichen Stadt“ profilieren. Dabei sollten vorrangig die Stadtgebiete mit der höchsten Einwohnerdichte und den besten infrastrukturellen Netzen aufgewertet werden.

Wohnungssituation in Wanzleben (Stand 2/2010):

Wohnungsbestand: 2.400
Wohnungsleerstand: 200
Leerstandsquote: 8 %
Wohnungsabriss seit 2001/02: 60

(Datengrundlage IfS-Stadtumbaumonitoring für das Jahr 2008, Stand 02/2010, Gebietsstand 2008)

Unternehmen

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Nach der politischen Wende verloren in Wanzleben besonders in der Landwirtschaft Beschäftigte ihre Arbeit. In den Jahren 1998 bis 2003 wurde in Wanzleben über ein Drittel der Arbeitsplätze abgebaut, im Jahr darauf betrug die Arbeitslosenquote knapp 24 Prozent.

Die Grafik veranschaulicht die Veränderungen in den Betriebsstrukturen: Große Industriekombinate mussten schließen und selbst dort, wo kleinere Nachfolgebetriebe bis heute produzieren, ist für oft deutlich gesteigerte Produktionszahlen nur noch ein Bruchteil der zuvor dort Beschäftigten notwendig.

Inzwischen konnte sich Wanzleben wirtschaftlich mit seinem Gewerbegebiet zu einem guten Ort für klein- und mittelständische Betriebe, insbesondere des Transportwesens und der Weiterverarbeitung landwirtschaftlicher Produkte entwickeln. Darüber hinaus gibt es noch immer einige größere landwirtschaftliche Betriebe. Umwelt- und Entsorgungsunternehmen haben sich angesiedelt. Wanzleben hat auch den Weg der energetischen Stadterneuerung beschritten und startete im Jahr 2008 das bundesweit größte Projekt einer solaren Wärmeerzeugungsanlage, nachdem bereits 2004 eine Biogasanlage für die preisgünstige Strom- und Wärmeversorgung der Wanzlebener in Betrieb genommen wurde.

Umzüge und Pendler

Bildschirmfoto Pendler und Umzüge

Zwischen 1993 und 1998 haben die ehemaligen ostdeutschen Städte bis zu 10 Prozent ihrer Bevölkerung an ihr direktes Umland verloren. Diese Suburbanisierung betraf in den 1990er-Jahren alle IBA-Städte. Gleichzeitig fand eine Abwanderung nach Westdeutschland statt, von der insbesondere die ehemaligen Industriezentren betroffen waren. Erst seit kurzem verzeichnen die Großstädte wieder kleine Wanderungsgewinne, vor allem durch Zuzüge aus Sachsen-Anhalt. Das besser ausgebaute Verkehrsnetz ermöglicht inzwischen immer längere Arbeitswege und die Anzahl der Berufspendler steigt.

Das interaktive Werkzeug "Umziehen und Pendeln" veranschaulicht diesen Themenkomplex für alle IBA-Städte.
Grafiken und Karten zeigen hier für Wanzleben und die anderen Städte die Bewegung von Umzügen und Berufspendlern im Vergleich verschiedener Jahre. Das Programm ist übersichtlich und leicht zu bedienen ­- intuitiv und interaktiv. Zum Starten klicken Sie einfach auf das Vorschaubild.

Leibniz-Institut für Länderkunde (IfL), Leipzig 2010
Daten: Günter Herfert, Darstellung/ Programmierung: Sebastian Specht

Quellen für die statistischen Angaben: Raumbeobachtungssystem Sachsen-Anhalt (RABE); Ministerium für Landesentwicklung und Verkehr Sachsen-Anhalt; Statistisches Landesamt Sachsen-Anhalt; Stadtentwicklungskonzept Wanzleben 2006; Stadtentwicklungskonzept Wanzleben 2007; Statistik der DDR von 1989; www.iba-monitor.de; Stand 11/2009

Info: Wanzleben