Europäische Bibliothek für Homöopathie wird eröffnet

Festveranstaltung am 9. Oktober in Köthen (Anhalt)

Motiv der Einladungskarte zur Eröffnung
der Europäischen Bibliothek für
Homöopathie Köthen

25. September 2009 –

Am Freitag, den 9. Oktober wird die Europäische Bibliothek für Homöopathie in Köthen (Anhalt) feierlich eröffnet. Die Bibliothek zieht in das jetzt umgebaute und erweiterte ehemalige Spitalgebäude des früheren Klosters der Barmherzigen Brüder.

Die Homöopathische Bibliothek des Deutschen Zentralverein homöopathischer Ärzte (DZVhÄ) befand sich bisher in Hamburg und wird nun teilweise nach Köthen verlagert, wo sie den Grundstock für die neue Europäische Bibliothek bildet. Mehrere tausend Bände und Zeitschriften aus dem historischen und internationalen Bestand werden per Schiff über die Elbe von Hamburg nach Magdeburg gebracht, wo sie am 6. Oktober erwartet werden, um am Folgetag umgeladen und auf dem Landweg nach Köthen transportiert zu werden.

Am Abend des 9. Oktober wird dann mit einer Festveranstaltung die Fertigstellung des Umbaus des ehemaligen Spitalgebäudes und die Übergabe der Bibliothek in Anwesenheit von Sachsen-Anhalts Bauminister Dr. Karl-Heinz Daehre gefeiert. Nach 180 Jahren werden auch zwei der "Barmherzigen Brüder" wieder nach Köthen kommen. Sie reisen aus Österreich an, um an der Eröffnung teilzunehmen.

Außerdem findet vom 8. bis zum 10. Oktober der 9. Internationale Cöthener Erfahrungsaustausch. Er wird vom DZVhÄ und dem Europäischen Institut für Homöopathie im Schloss Köthen veranstaltet. Die große Zahl von etwa 200 Anmeldungen werten die Veranstalter auch als ein Zeichen für die Neugier auf das neu geschaffene Homöopathiezentrum.

Entwicklungskraft und Planungsimpuls

Die Fertigstellung der Bibliothek ist ein entscheidender Bestandteil des Köthener IBA-Themas "Homöopathie als Entwicklungskraft und Planungsimpuls". Die Stadt Köthen sieht in der Homöopathie einen wichtigen Baustein für ihr kulturelles Profil und der DZVhÄ hat sich entschlossen, Köthen wieder zur "Heimat der Homöopathie" zu machen.

Die Stadt will das weltweit arbeitende Netzwerk der homöopathischen Mediziner für den Ort gewinnen, an dem die Grundlagenforschung und die Standardwerke dieser Medizinrichtung entstanden. Der Begründer der Homöopathie, Samuel Hahnemann, lebte und praktizierte von 1821 bis 1835 in Köthen.

Die Stadt Köthen untersucht zudem, ob sich homöopathische Leit- und Lehrsätze auch auf die Stadtplanung und Stadtentwicklung übertragen lassen. Zu dieser Frage arbeitet sie theoretisch und empirisch mit einem interdisziplinären Team von homöopathischen Ärzten und Stadtplanern. Für die Planer besteht das Ziel des Experiments in der Entwicklung ergänzender oder neuer Planungsmethoden. Die homöopathischen Ärzte sind an der Frage interessiert, inwieweit ihre Philosophie und Methodik auf andere komplexe Systeme wie beispielsweise die Stadt übertragbar sein können.

Homöopathiezentrum entsteht

Ihre Räume bezieht die Bibliothek im umgebauten Spitalgebäude des Klosters der Barmherzigen Brüder in der Wallstraße in unmittelbarer Nachbarschaft zum historischen Hahnemannhaus. Den Umbau realisierte das Köthener Architekturbüro Zimmer und Rau. In die Sanierung des Objektes flossen 751.064 Euro aus dem Programm Stadtumbau Ost sowie 1,16 Millionen Euro aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung.

Als moderner Baukörper ergänzt ein neues Treppenhaus das Gebäude und ermöglicht eine barrierefreie Erschließung. Im Inneren wurde sensibel restauriert und ein spektakulärer Bibliotheksaal eingerichtet. Im Erdgeschoss und im Dachgeschoss finden sich Räumlichkeiten für kulturelle Nutzungen und für den geplanten Masterstudiengang "Integrated Practice in Homeopathy", der an der Magdeburger Otto-von-Guericke-Universität angesiedelt sein wird. Damit wird es in Köthen erstmals möglich sein, einen staatlich anerkannten Abschluss auf dem Fachgebiet der Homöopathie zu erlangen.

Der von der Landschaftsarchitektin Barbara Willecke aus Berlin gestalteter Garten trägt den Geist des Hauses nach außen und erweitert das Raumprogramm in einen Gartensalon. Schilfinseln laden die Schüler des benachbarten Gymnasiums, die Studenten des Hauses und Gäste zum Verweilen ein.

Vom 16. April bis Mitte Oktober 2010, wird im Erdgeschoss des Gebäudes die IBA-Präsentation der Stadt Köthen zu sehen sein.

Programm 2009/2010 der Europäischen Bibliothek für Homöopathie

 

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