Gelbe Kreuze im Friedenspark

Aktion in Köthen belebt Diskussion über Grünanlage

Herausgerissene Holzkreuze
im Friedenspark in Köthen

6. Mai 2009 –

Die Aktion "Kreuzblüten" im Friedenspark in Köthen hat zu heftigen Reaktionen geführt und damit, wie beabsichtigt, die Diskussion über die Zukunft der Grünanlage belebt. Am 29. April waren dort 200 gelbe Holzkreuze in die Erde geschlagen worden, um daran zu erinnern, dass sich an diesem Ort einmal ein Friedhof befunden hat. Bereits in der folgenden Nacht wurden sämtliche Kreuze von Unbekannten herausgerissen.

Drei Studenten der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg hatten die Kreuze in Absprache mit der Projektgruppe Friedenspark aufgestellt – urspünglich für einen längeren Zeitraum. Beabsichtigt war, durch diese "Impulssetzung" mit den Köthenern ins Gespräch darüber zu kommen, wie sie den Park wahrnehmen und was aus ihm werden soll.

Das Ziel, die Öffentlichkeit wieder für die Zukunft des Friedensparks zu interessieren, wurde damit erreicht. Doch angesichts der Heftigkeit und Aggressivität der Reaktion zeigten sich die Initiatioren nach eigenen Angaben auch betroffen. Vorangegangene "Impulssetzungen", wie die Markierung von Hundehaufen, hätten noch zu schwache Reaktionen gebracht.

Die beteiligten Studenten beschäftigen sich seit mehreren Monaten mit der Stadtentwicklung in Köthen und interessieren sich dabei besonders für den homöopathischen Ansatz.

Nun hoffen die Initiatoren auf eine ähnliche Entwicklung wie beim Projekt Ludwigstraße in Köthen. Durch eine Lichtinszenierung waren dort die Häuser markiert worden, die zum Abriss vorgesehen waren. Die Aktion weckte starkes Interesse und Engagement der Nachbarn.