Schlaflos in Aschersleben
Hörspiel erhält Rundfunkpreis
Tom Gräbe und sein Team entdecken einen Punkt, eine geringfügige Unebenheit im Ascherslebener Boden. Ist das der Mittelpunkt der Stadt, eine Wegmarkierung für Wanderer oder hat hier gar ein Verbrechen stattgefunden? // Foto: Ursula Achternkamp
3. September 2010 –
Für ihre kriminalistische Spurensuche im Mai haben Mareike Maage (Bauhaus Universität Weimar, Lehrauftrag für experimentelles Radio), Tom Gräbe (Aschersleben, Radio hbw) und Ursula Achternkamp (Dessau-Roßlau, IBA Büro) am 3. September in Weimar den "Rundfunkpreis Mitteldeutschland Bürgermedien – Länderpreis Sachsen Anhalt" erhalten.
Das Kriminalhörspiel sei ein Klassiker der Radiounterhaltung, so die Jury. Tom Gräbe und sein Team hatten einen Punkt entdeckt, eine Markierung, eine geringfügige Unebenheit im Ascherslebener Boden. Gemeinsam mit den Bürgern aus Aschersleben machten sie sich auf die Suche: Ist das der Mittelpunkt der Stadt oder gar des Landes, eine Wegmarkierung für Wanderer oder hat hier gar ein Verbrechen stattgefunden?
Die Fantasie der befragten Passanten ist grenzenlos. Reduziert auf deren Antworten lassen die Radiomacher ihre Hörer mit der Suche nach der Frage allein. Auf diese Weise entwickeln sie eine Spannung, die sich mit jedem Antwortversuch steigert. Besondere Erwähnung verdient die dramaturgisch geschickt eingesetzte musikalische Untermalung.
Entstanden war das Hörspiel im Kontext der Street-Art-Tage der DRIVE THRU Gallery im Stadtraum von Aschersleben – "24/7 Öffentlich: die Straße" vom 18. Mai bis zum 24. Mai 2010. Die Workshops zum Öffentlichen Raum der Straße wurden gemeinsam vom IBA-Büro und dem Radio hbw, der Jugendfreizeiteinrichtung Walkmühlenweg und eingeladenen Künstlern durchgeführt.
Der Rundfunkpreis Mitteldeutschland wird seit 2005 jährlich von den Landesmedienanstalten in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen in den Sparten Fernsehen, Hörfunk und Bürgermedienverliehen. Mit diesem Preis werden das Engagement und die journalistischen Leistungen der Macher der lokalen Rundfunkangebote in Mitteldeutschland gewürdigt.
Die Jurymitglieder waren: Kati Meyer-Klaba, Medienmanagerin und Medienpädagogin aus Fraureuth in Sachsen; Brunhild Fischer, Mitglied der Versammlung der Sächsischen Landesanstalt für privaten Rundfunk und neue Medien (SLM), Leipzig; Prof. Dr. Ilona Wuschig, Professorin für Medien an der Hochschule Magdeburg-Stendal; Martin Debes, Leiter der Lokalredaktion Erfurt der Thüringer Allgemeine; Uwe Gajowski, Mitglied der Versammlung der Medienanstalt Sachsen-Anhalt (MSA), Halle.