Fakten Halle (Saale)

Ausgewählte Kennzahlen

Stadtübergreifende Fakten zur Bevölkerungsentwicklung sowie zum Arbeits- und Wohnungsmarkt finden Sie unter "Idee und Konzept".

Bevölkerungsentwicklung

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Bevölkerungsentwicklung Halle (Saale)

Der Zusammenschluss von Halle und Halle-Neustadt im Jahr 1990 ließ die Einwohnerzahl Halles zunächst auf 309.406 wachsen. Infolge massiver Suburbanisierungstendenzen, und da viele auf der Suche nach Arbeit abwanderten, sank die Einwohnerzahl bis 2005 jedoch um ca. 80.000 Menschen. Zusätzlich dazu verzeichnet auch Halle eine niedrige Geburtenrate. 2007 wohnten noch 234.000 Menschen in Halle, für 2020 werden knapp 215.000 prognostiziert.

Gemeindegrenzen

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Durch die starke Suburbanisierung seit Beginn der 1990er-Jahre haben die Städte in erheblichem Maße Einwohner und Steuereinnahmen an die Gemeinden im Umland verloren. Um diese Verluste abzuschwächen wurden die Stadtflächen durch schrittweise Eingemeindungen zum Teil erheblich vergrößert.

Der farbig ausgefüllte Bereich stellt die Ausdehnung der Stadt im Jahr 1990 dar; die äußere Linie steht für die Grenze der Stadt 2010.

Wohnungsmarkt

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Waren in den frühen 1990er-Jahren besonders die Altstadt und die Gründerzeitgebiete von hohen Wohnungsleerstandsraten betroffen, stiegen diese ab 1997 in den Plattenbausiedlungen, entsprechend dem allgemeinen Trend in den neuen Bundesländern, rasch an.

2004 standen in Halle 26.000 von rund 152.000 Wohnungen leer, davon 11.000 in der Innenstadt und 11.000 in den Großwohnsiedlungen. Der Stadtteil Silberhöhe verlor bis 2005 rund 60 Prozent seiner Einwohner, Halle-Neustadt etwa 44 Prozent.

Wohnungssituation in Halle (Saale) (Stand 2/2010):

Wohnungsbestand: 145.200
Wohnungsleerstand: 20.900
Leerstandsquote: 14 %
Wohnungsabriss seit 2001/02: 10.500

(Datengrundlage IfS-Stadtumbaumonitoring für das Jahr 2008, Stand 02/2010, evtl. abweichender Gebietsstand)

Unternehmen

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Besonders hart traf Halle der Strukturwandel in der chemischen Industrie. Für viele Bewohner bedeutete er den Verlust des Arbeitplatzes. Gut ausgebildete, aktive Einwohner und junge Familien mit gutem Einkommen verließen die Neustadt, die eins als "Stadt der Chemiearbeiter" errichtet worden war. Die Grafik veranschaulicht die Veränderungen in den Betriebsstrukturen: Große Industriekombinate mussten schließen und selbst dort, wo kleinere Nachfolgebetriebe bis heute produzieren, ist für oft deutlich gesteigerte Produktionszahlen nur noch ein Bruchteil der zuvor dort Beschäftigten notwendig.

Heute ist Halle eine Stadt der Wissenschaft, Kultur und Medien. Die Universitätsstadt ist Sitz der 2008 zur Nationalen Akademie der Wissenschaften ernannten Leopoldina. In den vergangenen 20 Jahren hat sich in der Stadt eine kreative und vitale Kunst- und Kulturszene etabliert, die Halle zur „heimlichen“ Kulturhauptstadt Sachsen-Anhalts macht. Auch die Medienbranche hat die Saalestadt inzwischen für sich entdeckt.

Umzüge und Pendler

Bildschirmfoto Pendler und Umzüge

Zwischen 1993 und 1998 haben die ehemaligen ostdeutschen Städte bis zu 10 Prozent ihrer Bevölkerung an ihr direktes Umland verloren. Diese Suburbanisierung betraf in den 1990er-Jahren alle IBA-Städte. Gleichzeitig fand eine Abwanderung nach Westdeutschland statt, von der insbesondere die ehemaligen Industriezentren betroffen waren. Erst seit kurzem verzeichnen die Großstädte Halle (Saale) und Magdeburg kleine Wanderungsgewinne, vor allem durch Zuzüge aus Sachsen-Anhalt. Das besser ausgebaute Verkehrsnetz ermöglicht inzwischen immer längere Arbeitswege und die Anzahl der Berufspendler steigt.

Das interaktive Werkzeug "Umziehen und Pendeln" veranschaulicht diesen Themenkomplex für alle IBA-Städte.
Grafiken und Karten zeigen hier für Halle (Saale) und die anderen Städte die Bewegung von Umzügen und Berufspendlern im Vergleich verschiedener Jahre. Das Programm ist übersichtlich und leicht zu bedienen ­- intuitiv und interaktiv. Zum Starten klicken Sie einfach auf das Vorschaubild.

Leibniz-Institut für Länderkunde (IfL), Leipzig 2010
Daten: Günter Herfert, Darstellung/ Programmierung: Sebastian Specht

Quellen für die statistischen Angaben: Raumbeobachtungssystem Sachsen-Anhalt (RABE); Ministerium für Landesentwicklung und Verkehr Sachsen-Anhalt; Statistisches Landesamt Sachsen-Anhalt; Stadtentwicklungskonzept Halle (Saale) 2007; Statistik der DDR von 1989; www.iba-monitor.de; www.halle.de; Stand 11/2009

Info: Halle (Saale)