Ein Stelenfeld für Aschersleben

Neue Installation als Baustein für die Drive Thru Gallery

Das bis zu 16 Meter hohe Stelenfeld lenkt den Blick auf die Schnittstelle zwischen den Projekten der Drive Thru Gallery, dem IBA-Projekt Bestehornpark und den Freiflächen der Landesgartenschau.

Auf einer städtebaulichen Brachfläche war bisher nur eine wilder Parkplatz und ein verlassener Giebel zu sehen. Der Entwurf des Berliner Büros für Szenografie chezweitz & roseapple verwandelt diese unansehnliche Ecke mit einer räumlichen Skulptur in ein dreidimensionales Vexierbild. Es soll, so die Philosophie der Drive Thru Gallery, vom Auto aus erlebbar sein – en passant im Vorbeifahren. Dort, wo Autofahrer nervös auf das Umschalten der Ampel warten, setzt sich aus den bunten Stelen vor dem Umriss des Giebels ein Bild zusammen. Es zeigt das Interieur eines Raums mit Stuhl, Tisch und Lampe. Die Installation reagiert sehr exakt auf die Idee, dass in der Drive Thru Gallery Kunst aus der Bewegung heraus erfahrbar wird. Denn aus einer scheinbar abstrakten Anordnung wird für den Autoflaneur ein Bild, das in einer sehr eigenen Sprache, in einem verzerrten Maßstab, die Vergangenheit des Ortes rekonstruiert. In dem hier verschwundenen Haus hat es sicher ein solches Zimmer gegeben. Heute ist das "Zimmer" ein einladender städtischer Ort, der die Passanten zum Verweilen einlädt.

Seit 2004 baut die Stadt Aschersleben die durch hohen Leerstand geprägte Ortsdurchfahrt in einen öffentlichen Kunstraum um. Sukzessive wurden im Rahmen der IBA Stadtumbau 2010 Kunstprojekte durch die Gastkuratoren Detlef Weitz und Ursula Achternkamp mit lokalen und internationalen Künstlern realisiert. Zudem wurde der Frage nachgegangen, wie künstlerische Strategien und Kunstwerke im Rahmen des Stadtumbaus wirksam werden können.