Bundesstraßen-Residenz in Aschersleben

Interdisziplinärer Workshop und Jugendprojekte zu Auto-Mobilität

Bundesstraßenresidenz, Drive Thru
Gallery // Collage: U. Achternkamp

29. April 2009 –

Auto-Mobilität ist in diesem Jahr das Thema der Drive Thru Gallery in Aschersleben. Dazu findet vom 30. April bis zum 3. Mai ein interdisziplinärer Workshop mit sechs Künstlern, Designern, Autoren und Architekten statt. Die Ideen, die im Rahmen der so genannten Bundesstraßenresidenz entwickelt werden, sollen noch in diesem Jahr Gestalt annehmen.

Die Stadt Aschersleben lädt internationale und lokale Künstler, Designer, Autoren und Architekten nach Aschersleben ein, um künstlerische Projekte auf der Drive Thru Gallery für den Bereich Steinbrücke zu entwickeln. Der interdisziplinäre Workshop findet am kommenden verlängerten Wochenende im Grauen Hof statt. Die Teilnehmer werden in den Stipendiatenwohnungen des Aschersleber Kunst- und Kulturvereins (AKKU) wohnen. Damit wird zugleich die Künstlerresidenz des Vereins eingeweiht. Der Workshop, der sich nach Ortbegehungen insbesondere der Ideenfindung widmet, wird im Auftrag des IBA-Büros von Ursula Achternkamp geleitet. Die Umsetzung der Ideen wird im Laufe des Sommers für den Herbst weiter vorbereitet.

Nachdem sich die Drive Thru Gallery im vergangenen Jahr dem Thema Zuhause gewidmet hatte, wird in diesem Jahr zum Thema Auto-Mobilität gearbeitet. Mit den drei Bundesstraßen, die durch Aschersleben verlaufen, ist die Stadt für die Beschäftigung mit diesem Thema prädestiniert. Die Ortsdurchfahrt mit der Drive Thru Gallery, die auf dem Stadtring aus Bundesstraßen etabliert wurde, wird so von einem "Verkehrsslum" zu einer kreativen Infrastruktur umgewidmet. Diese Entwicklung ist eines der zentralen Themen für die Abschlusspräsentation der IBA Stadtumbau 2010 im kommenden Jahr.

Die sechs Teilnehmer des Workshops sind auf ihren Gebieten jeweils international in der Entwicklung von künstlerischen Strategien zur kreativen Umwertung von Straßen, Motoren, Stadtmöbeln und Objekten des alltäglichen Lebens aktiv involviert:

  • Gilles Delalex (*1972 in Thonon-les-Bains, Frankreich) hat mit Kollegen ein Architekturstudio in Paris und baut, lehrt und filmt rund um kreative Infrastrukturen.
  • Luc Mattenberger (*1980 in Genf, Schweiz) ist Künstler und Teilnehmer vieler internationaler Ausstellungen. Aktuell stellt er in Mailand aus. Sein Spezialgebiet sind künstlerische Interventionen rund um Motoren.
  • Isamu Krieger (*1974 in Tokyo, Japan) ist Künstler und lebt und arbeitet in Genf. Er arbeitet mit künstlerischen Installationen in erster Linie im Außenraum und interaktiv. Seine Werke werden international präsentiert.
  • Oliver Schübbe (*1973 in Herford, Deutschland) ist Designer und lebt und arbeitet in Herford. Mit einem Kollegen betreibt er das Büro os2-Designgroup, ist aktiv bei der Recyclingbörse in Herford, im Museum MARTa und Teilnehmer der letzten Architekturbiennale in Venedig im Deutschen Pavillon. Er entwickelt Arbeiten aus jeweils lokalen Recyclingmaterialien.
  • Marc Illing (*1975 in Aschersleben) ist aktiv im AKKU, der Architekt und Künstler lebt zurzeit in Weimar. Im Moment bereitet er eine Installation für die Ausstellung Crash! Boom! Bau! im Rahmen des Bauhausjahrs 2009 für das Theaterhaus in Jena vor.
  • Gerd Schickerling (*1973 in Magdeburg, Deutschland) ist aktiv im AKKU und lebt zurzeit als freier Autor und Korrektor in Weimar. Er hat bereits Ausstellungen in Jena, Leipzig, Weimar, Aschersleben ko-kuratiert und organisiert sowie Erfahrungen in Projektentwicklung und Fundraising gesammelt.

Parallel zu dem interdisziplinären Workshop laufen in Kooperation mit dem IBA-Büro weitere Jugendprojekte. Auch dort wird das Thema der Auto-Mobilität spielerisch behandelt.

Das Akkuschrauberrennen in Hildesheim

Eine Crew des Fachgymnasiums der Berufsbildenden Schulen wird unter der Betreuung von Axel Wieczorek ein Gefährt entwickeln, das durch einen Akkuschrauber angetrieben wird und eine Person befördern kann. Damit gehen die Jungendlichen beim Akkuschrauberrennen in Hildesheim am 6. Juni an den Start. Zuvor werden die Teilnehmer die Künstler, Designer und Architekten der Bundesstraßenresidenz besuchen, um sich gegenseitig inspirieren zu lassen.

Sound-Workshop

Unter professioneller Betreuung von Tom Gräbe/Radio hbw werden in einem Sound-Workshop am 19. und 20. Mai Töne der Straße rund um die Auto-Mobilität aufgenommen und zu neuen (Musik-)Stücken „recycelt“ bzw remixed. Die städtische Jugendfreizeiteinrichtung "Wassertormühle“ und der Jugendverein elf e. V. sind bereits dabei. Wer daran noch teilnehmen möchte, meldet sich bitte bei Ursula Achternkamp per E-Mail: achternkamp@bauhaus-dessau.de

Quelle: Presseinformation der Stadt Aschersleben