IBA-Ausstellung erfolgreich

Überblicksausstellung „Weniger ist Zukunft“ im Bauhaus Dessau nach sechsmonatiger Präsentation beendet

Philipp Oswalt wird sich auch weiterhin mit der Zukunft schrumpfender Städte beschäftigen. // Foto: Michael Uhlmann

19. Oktober 2010 –

Der Direktor der Stiftung Bauhaus Dessau und Geschäftsführer der IBA-Büro GbR, Philipp Oswalt, hat für sein Haus eine positive Bilanz der Internationalen Bauausstellung Stadtumbau Sachsen‐Anhalt 2010 gezogen. Es sei gelungen, das Thema Schrumpfen zu enttabuisieren und innovative Gestaltungsprojekte dazu zu realisieren.

Oswalt sprach von beachtlichem Interesse, vor allem auch aus dem Ausland. Über tausend Experten aus den Vereinigten Staaten, Japan, Indien, Polen, Österreich, den Niederlanden, der Schweiz, Großbritannien, Italien, Frankreich und anderen Ländern hätten die Ausstellung "Weniger ist Zukunft" und die 19 IBA-Städte zum Stadtumbau besucht. 

Die IBA war vor acht Jahren auf Vorschlag der Stiftung Bauhaus Dessau von der Landesregierung ins Leben gerufen worden. „Die Zukunft schrumpfender Städte wird ein Schwerpunkt unserer Arbeit bleiben. Wir wollen in Kooperation mit der Universität Kassel ab dem Frühjahr 2011 hierzu Studienangebote für Masterstudenten und Doktoranden anbieten“, kündigte Oswalt an.

Das Land Sachsen‐Anhalt, forderte der Stiftungsdirektor auf, sollte seine internationale Vorreiterrolle beim Stadtumbau ausweiten: „Sachsen‐Anhalt hat als erstes Bundesland innovative Lösungen für die Gestaltung von Städten mit Bevölkerungsrückgang und wirtschaftlichem Strukturwandel realisiert. Die Idee, eine IBA auszurichten, unterstreicht, dass das Schrumpfen auch ein Akt der Modernisierung ist. Es geht dabei nicht nur um Rückbau, sondern um eine strategische Erneuerung der kleiner werdenden Stadtstrukturen. Es ist gelungen, die Kerne der 19 beteiligten IBA‐Städte aufzuwerten, es wird jetzt darum gehen, dass sich die Städte vernetzen und neue regionale Kooperationen entstehen.“

Oswalt betonte, dass neue Modelle der Daseinsvorsorge erprobt werden müssten – von der technischen Infrastruktur über die Mobilität bis hin zu Kultur und Bildung: „Wir können staatliche Versorgung nicht in gleicher Form wie bisher flächendeckend sichern. Die Debatte darüber ist überfällig. Es kommt jetzt darauf an, neue Formen der Kooperation zwischen Staat und Bürgergesellschaft zu etablieren. Die Stiftung möchte dafür mit weiteren Experten exemplarische Zukunftsszenarien für ausgewählte Regionen in Sachsen‐Anhalt entwickeln.“