Fakten Schönebeck (Elbe)

Ausgewählte Kennzahlen

Stadtübergreifende Fakten zur Bevölkerungsentwicklung sowie zum Arbeits- und Wohnungsmarkt finden Sie unter "Idee und Konzept".

Bevölkerungsentwicklung

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Bevölkerungsentwicklung Schönebeck (Elbe)

Schönebeck erlebte in den ersten zehn Jahren nach der politischen Wende einen dramatischen Bevölkerungsverlust. Lebten hier 1989 noch rund 45.000 Menschen, waren es 2000 gerade noch knapp 35.800. Viele, vor allem junge Schönebecker, wanderten in andere, wirtschaftlich besser gestellte Regionen ab. So gab es auch einen deutlichen Rückgang der Geburtenzahlen. Die größte Einwohnerzahl hatte Schönebeck im Jahr 1950 mit 46.426. Im Stadtentwicklungskonzept 2002 werden für das Jahr 2015 30.300 Einwohner prognostiziert.

Gemeindegrenzen

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Durch die starke Suburbanisierung seit Beginn der 1990er-Jahre haben die Städte in erheblichem Maße Einwohner und Steuereinnahmen an die Gemeinden im Umland verloren. Um diese Verluste abzuschwächen wurden die Stadtflächen durch schrittweise Eingemeindungen zum Teil erheblich vergrößert.

Der farbig ausgefüllte Bereich stellt die Ausdehnung der Stadt im Jahr 1990 dar; die äußere Linie steht für die Grenze der Stadt 2010.

Wohnungsmarkt

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Anfang des neuen Jahrtausends stand in Schönebeck jede achte Wohnung leer. Diese Entwicklung schwächte insbesondere die Altstadt und die Kolonistenstraßen. Der Zustand der Altbauten sowie ihre unzeitgemäße Ausstattung machten sie für potenzielle Mieter unattraktiv. Es kam zu Leerstand und Abrissen. Neubau schloss entstandene Lücken zunächst, doch weiterer Wegzug, die Abwanderung sowie die Schließung von Unternehmen rissen neue Löcher, und so ist die Altstadt Schönebecks heute von Brachflächen gezeichnet.

Die in Plattenbauweise errichteten Wohnsiedlungen wiesen dagegen weniger ungenutzte Wohnungen auf. Mit zunehmender Sanierung der Altbauten allerdings trat ein gegenläufiger Trend ein, es kam zu innerstädtischen Wanderungen von der Plattenwohnung zum modernisierten Altbau. Die Vermieter, wie die Schönebecker Wohnungsgesellschaft, sahen sich durch den zunehmenden Imageverlust der Wohngebiete später veranlasst, im Rahmen des Stadtumbaus mehrere hundert Wohnungen zurückzubauen und Maßnahmen zur Aufwertung des Umfeldes zu ergreifen.

Wohnungssituation in Schönebeck (Stand 2/2010):

Wohnungsbestand: 19.400
Wohnungsleerstand: 3.500
Leerstandsquote: 18 %
Wohnungsabriss seit 2001/02: 1.300

(Datengrundlage IfS-Stadtumbaumonitoring für das Jahr 2008, Stand 02/2010, evtl. abweichender Gebietsstand)

Unternehmen

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Als Industriestandort mit Tradition wurde Schönebeck vom Strukturwandel nach der deutsch-deutschen Wiedervereinigung, mit Privatisierungen und Stilllegungen, Arbeitslosigkeit und Bevölkerungsrückgang, besonders hart getroffen. Exemplarisch für die wirtschaftliche Negativentwicklung der Stadt sei hier das Schönebecker Dieselmotorenwerk genannt. Es ging nach seiner Privatisierung Mitte der 1990er-Jahre in Konkurs. Das Traktorenwerk, „VEB Kombinat Fortschritt Landmaschinen“, ein Traditionsunternehmen Schönebecks, stellte um das Jahr 2000 ebenfalls seine Produktion ein. Eine von Industriearbeitsplätzen abhängige Stadt suchte nach neuen Perspektiven.
Die Grafik veranschaulicht die Veränderungen in den Betriebsstrukturen: Große Industriekombinate mussten schließen und selbst dort, wo kleinere Nachfolgebetriebe bis heute produzieren, ist für oft deutlich gesteigerte Produktionszahlen nur noch ein Bruchteil der zuvor dort Beschäftigten notwendig.

Heute haben sich in Schönebeck wieder Unternehmen des Spezialfahrzeugbaus, der Autozuliefer- und Chemieindustrie sowie medizintechnische Betriebe angesiedelt. Das Innovations- und Gründerzentrum INNO-LIFE hilft dabei neuen Ideen auf den Weg.

Umzüge und Pendler

Bildschirmfoto Pendler und Umzüge

Zwischen 1993 und 1998 haben die ehemaligen ostdeutschen Städte bis zu 10 Prozent ihrer Bevölkerung an ihr direktes Umland verloren. Diese Suburbanisierung betraf in den 1990er-Jahren alle IBA-Städte. Gleichzeitig fand eine Abwanderung nach Westdeutschland statt, von der insbesondere die ehemaligen Industriezentren betroffen waren. Erst seit kurzem verzeichnen die Großstädte wieder kleine Wanderungsgewinne, vor allem durch Zuzüge aus Sachsen-Anhalt. Das besser ausgebaute Verkehrsnetz ermöglicht inzwischen immer längere Arbeitswege und die Anzahl der Berufspendler steigt.

Das interaktive Werkzeug "Umziehen und Pendeln" veranschaulicht diesen Themenkomplex für alle IBA-Städte.
Grafiken und Karten zeigen hier für Schönebeck (Elbe) und die anderen Städte die Bewegung von Umzügen und Berufspendlern im Vergleich verschiedener Jahre. Das Programm ist übersichtlich und leicht zu bedienen ­- intuitiv und interaktiv. Zum Starten klicken Sie einfach auf das Vorschaubild.

Leibniz-Institut für Länderkunde (IfL), Leipzig 2010
Daten: Günter Herfert, Darstellung/ Programmierung: Sebastian Specht

Quellen für die statistischen Angaben: Raumbeobachtungssystem Sachsen-Anhalt (RABE); Ministerium für Landesentwicklung und Verkehr Sachsen-Anhalt; Statistisches Landesamt Sachsen-Anhalt; Stadtentwicklungskonzept Schönebeck 2002; Statistik der DDR von 1989; www.iba-monitor.de; Stand 11/2009

Info: Schönebeck (Elbe)