Landschaft

Unter Schrumpfungsbedingungen muss das Verhältnis von Stadt und Landschaft neu verhandelt werden. In der verdichteten Stadt waren die Grünflächen vor allem Kompensation für die bebauten Flächen, in der entdichteten Stadt kann sich ein gleichwertiges Miteinander entwickeln. Angesichts der Größe der frei werdenden Flächen stellt sich die Frage, wie trotz begrenzter finanzieller Mittel attraktive und vielfältige Landschaften entstehen und unterhalten werden können.

Sind neue Stadtkonzepte aus der Idee einer städtischen Landschaft heraus zu denken? Wie viel Landschaft verträgt die Stadt? Noch fehlen die Ideen, wie Stadt und Landschaft gemeinsam neue Formen von Urbanität erzeugen können. Oft wird eine Landschaftsgestaltung als vorübergehend verstanden, bis die städtischen Flächen wieder bebaut werden. Aber kann nicht Landschaft selbst eine städtische Qualität sein? Dessau-Roßlau definiert sein Stadtbild als urbane Inseln in einem grünen Korridor. Magdeburg entwickelt unterschiedliche Stadtlandschaften entlang der Elbe, Schönebeck konzentriert sich auf Renaturierungsstrategien mit Bezug auf das historische Stadtbild und in Weißenfels entsteht auf Industriebrachen ein zentraler Grünzug, der die historischen Schichten der Stadt miteinander verbindet.

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In Dessau-Rosslau entsteht sukzessive ein zusammenhängender, zentraler Landschaftszug: Wohnen im Grünen wird zum Standard. // Foto: Heike Brückner

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Urbane Landwirtschaft auf innerstädtischen Brachflächen von Mönchen des Kapuzinerordens in Detroit. Sie sind darum bemüht, mit urbaner Landwirtschaft Menschen mit niedrigem Einkommen hochwertige Lebensmittel zukommen zu lassen. Detroit, Michigan, USA, 2002